SPD: „Landesregierung muss die Probleme an den Schulen aktiv angehen“

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Lehrkräfte am Limit

Im Schuljahr 2022/23 werden rund 1.400 Lehrkräfte fehlen. Das ergab eine Berechnung der GEW Hessen aus dem September dieses Jahres. „Dies zeigt deutlich auf welche Probleme wir aktuell zu steuern, wenn die Landesregierung nicht bald schlagkräftig handelt“, mahnt die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann. Der Lehrermangel betrifft jetzt schon nahezu alle Schulen, wie auch die Berichte des Hessischen Rundfunks in der ARD-Themenwoche „Zukunft Bildung“ deutlich zeigten. Erst letzte Woche trafen sich 115 Personalräte aus Schulen des gesamten Schulamtsbezirk Bergstraße/Odenwald im Mörlenbacher Bürgerhaus. In einer Resolution mit dem Titel „Arbeitsbedingungen verbessern, Entlastung schaffen“ wurden die derzeitige Probleme, wie die in manchen Schulformen massive Unterbesetzung mit ausgebildeten Personal, mangelnde Ausstattung, zu große Klassen und Kurse sowie eine Inklusion, deren Rahmenbedingungen unzureichend ist, angeprangert. „Der Lehrkräftemangel wirkt sich negativ auf die Belastungen der übrigen Lehrkräfte aus und er hebelt letztendlich die Bildungsgerechtigkeit aus. Daran können auch engagierte Quer- und Seiteneinsteiger nichts ändern, da sie ausgebildete Lehrkräfte nicht ersetzen“, so Hartmann weiter.

Der Quereinstieg müsse attraktiver, der Wechsel zwischen Lehrämtern flexibler und die unterrichtenden Lehrkräfte sollen besser qualifiziert werden. Außerdem gelte es die Ausweitung der Studienplatzkapazitäten weiter fortzusetzen. „Selbstverständlich bedeuten solche Maßnahmen Mehrausgaben, aber die Bildung der nächsten Generationen sollten wir uns auch etwas kosten lassen“, stellt der Vorsitzende der SPD-Bergstraße Marius Schmidt klar. Die Landes-SPD habe zudem den Vorschlag eines Hessen-Stipendiums und die Forderung der Gehaltsstufe A13 auch für Grundschullehr und -lehrerinnen eingebracht. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Misere langfristig zu beheben und neue Lehrkräfte zu gewinnen.