Kein Kind zurücklassen. Kinderarmut in Hessen bekämpfen

Bild: Christof Mattes; CC BY-SA 4.0

Am heutigen Donnerstag hat die Bertelsmann-Stiftung eine Untersuchung über die zunehmende Kinderarmut in Hessen veröffentlicht. Zum Inhalt der Studie sagte die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl:

„Die Studie macht einmal mehr deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um der Gefahr steigender Kinderarmut wirksam zu begegnen.“ Dazu habe die SPD im Bund mit ihren Koalitionspartnern bereits ganz konkrete Maßnahmen ergriffen. „Kindergeld, Kinderzuschlag, Wohngeld, Kindersofortzuschlag und Kinderboni erleichtern sozial benachteiligten Familien endlich den Zugang zu einer angemessenen finanziellen Grundausstattung. Mit der geplanten Kindergrundsicherung der Ampelkoalition wird ein großes Reformvorhaben angegangen, um Kinderarmut nachhaltig zu bekämpfen.“

Über die Gesetze auf Bundesebene hinaus sei es aber wichtig, Kindern und Eltern auch in Hessen konkrete Angebote zu machen. „Armut darf sich nicht immer weitervererben. Dafür muss die Landesregierung endlich die Fakten zum Anlass nehmen und mit einem eigenen Aktionsplan Maßnahmen gegen Kinderarmut ergreifen“, forderte Lisa Gnadl.

Hessen müsse beispielsweise endlich mehr Mittel bereitstellen, um den sozialen Wohnungsbau auszuweiten und gebührenfreie Bildung in Kitas und Krippen zu ermöglichen. Die Unterstützung des Landes müsse mit der Geburt des Kindes beginnen und bis zum Eintritt in die Berufsausbildung reichen. Neben kostenfreier Kinderbetreuung für alle Altersgruppen müsse in Kitas und Schulen ein kostenloses Mittagessen angeboten und die Ganztagsschulen ausgebaut werden. Durch einen Ausbau des Netzes von Familienzentren könne zudem die nachbarschaftliche Unterstützung für Familien verbessert und die Hürden, entsprechende Angebote anzunehmen, gesenkt werden. „Wer will, dass alle Kinder einen guten Start ins Leben haben, dass sie Teilhabe erfahren und sich in dieser Gesellschaft sicher aufgehoben fühlen können, der darf sich nicht länger unter einem Flickenteppich befristeter Projekte verstecken. Der Aufbau von sicherlich sehr sinnvollen kommunalen Präventionsketten muss flächendeckend umgesetzt und finanziert werden“, kritisierte Lisa Gnadl.